Ich wurde in Jahannisburg überfallen

Ich reise ja schon mein ganzes Leben gerne und viel. Ein paar Mal bin ich auch Raubüberfällen zum Opfer gefallen. Den Überfall in Johannesburg hatte ich nicht erwartet, obwohl ich wusste, dass Johannesburg gefährlich ist und ich besonders vorsichtig war. Mit meiner damaligen Freundin hatte ich noch ein paar Stunden Zeit bis unser Flug abgehen sollte. Wir hatten schon alle Dinge am Flughafen aufgegeben und  das Handgepäck in einem Schließfach untergebracht. Wir gingen dann auf einen Markt. Wir waren nicht auffällig gekleidet aber eben der einzigen Weißen, die zu Fuß unterwegs waren. Wie ich das in afrikanischen Ländern mache, hatte ich mir  etwas Obst und Gemüse in einer Plastiktüte gekauft, dass es nicht so aussieht, als ob wir so ganz fremd wären. Es war vormittags um 11 Uhr, am Abend wäre ich sicherlich nicht in Johannesburg herumgelaufen. Dann ging es ganz schnell: Wie kriegten nichts davon mit, wachten auf dem Boden liegend auf. Einige Menschen standen um uns herum. Da wir beide ohnmächtig gewesen waren, hatten wir keine Erinnerung, aber es war klar, dass wir von einer gut organisierten Gruppe überfallen worden waren. Unsere Taschen waren entleert, glücklicherweise hatten wir das meiste im Schließfach, so dass nur etwas Geld und einige Ausweise verloren waren. Die Polizei, die wir informierten, teilten uns nur mit, dass das nicht ungewöhnlich sein.

 Wenn ich später über den Überfall nachdachte, überlegte ich mir, dass solche Überfälle ja überraschend  selten sind. Ich hatte in vielen afrikanischen und mehreren südamerikanischen Ländern auch in  dichtem Gedränge viel Zeit verbracht. Auch in diesen Ländern war Armut und Reichtum oft recht ausgeprägt und gab es Slums und große Mengen junge Männer, die wenig Chancen hatten, einen guten Lebensstandard zu erreichen. Was war der Unterschied? Südafrika hat die Besonderheit, dass dort viel mehr Weiße leben, als in den anderen afrikanischen Staaten. Außerdem war die Zeit der Apartheid anders als die Zeit des Kolonialismus in den anderen afrikanischen Staaten. Die Politik unter und nach Nelson Mandela versuchte aus diesem Zustand das Beste zu machen: sie versuchte möglichst viele Schwarze in verantwortliche Positionen zu bringen, sie versuchte auch die ungleiche Verteilung der das Landbesitzes und sonstigen Besitzes gleicher zu machen. Das ist natürlich nicht so einfach. Nelson Mandela hatte ja nicht vor die Weißen zu vertreiben, was ja auch sehr ungerecht gewesen wäre, da diese seit mehreren hundert Jahren bereits ihre Farmen bewirtschaften. Ich denke diese noch nicht aufgelöste Spannung trägt zu der besonderen Aggressivität in Südafrika bei.

 Was habe ich selber aus dem Überfall für Konsequenzen gezogen: ich würde in Südafrika nicht mehr in einer Stadt herumlaufen. Die Zeit, als wir mit einem Leihwagen in ländlichen Gegenden waren, war nicht gefährlich. Auch in den Nationalparks war keine Gefahr. Ich würde durchaus auch eine Wanderung in ländlichen Gebieten z.B in den Dragon Mountains unternehmen, aber in den Städten würde ich vermutlich nicht einmal mehr unnötig mit einem Leihwagen rumfahren, da ist auch carnapping gibt. Auch die rein schwarzen Staaten in Afrika sind in ihrer Gefährlichkeit recht unterschiedlich. In Moshee und Arusha in Tansania fühle ich mich frei und nicht gefährdet. Ich würde natürlich nicht offensichtlich reich gekleidet nachts durch die Stadt laufen, vielleicht noch mit einer Rolex am Handgelenk, aber das ist sowieso nicht meine Art.In den Großstädten wie Daressalam,  aber auch Nairobi oder Mombasa würde ich das auch nicht machen. 

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